Im Forschungsgebiet Radiopharmazie verbinden sich wesentliche Elemente der Kernchemie (Ermittlung nuklearer Daten, Herstellung von Radioisotopen, radiochemische Trennungen, radioaktive Markierungen), der organisch-präparativen Synthese (Synthese geeigneter Leitstrukturen für biologische Targets) und der präklinischen Evaluierung geeigneter Moleküle (Autoradiographien, in vitro-Assays, µPET-Studien) mit der biochemisch, pharmazeutisch und (nuklear)-medizinisch motivierten Anwendung der radioaktiv markierten Verbindungen, den Radiopharmaka.
Dabei werden Positronen-emittierende Radioisotope in solche Verbindungen eingeführt, die für die Grundlagenforschung und medizinische Forschung, aber auch in der nuklearmedizinischen Diagnostik zur Diagnose normaler und gestörter biochemischer und physiologischer Prozesse am Menschen eingesetzt werden. Das Verhalten der Radiopharmaka im menschlichen Körper wird hierbei mittels der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit hoher Ortsauflösung nicht-invasiv quantifiziert.
Dazu werden vom Institut für Kernchemie in Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin ein Kleintier-PET-Scanner für präklinische Studien und von der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin ein PET- und ein PET/CT-Scanner für Humanstudien betrieben.
Aufgrund der der vielschichtigen Anforderungen dieses Arbeitsgebietes ordnen sich die Forschungstätigkeiten sowohl in eine Vielzahl inneruniversitärer Forschungsverbünde, als auch in externen Forschungskooperationen.
Prinzipiell lassen sich die im Arbeitskreis durchgeführten Untersuchungen dabei in vier verschiedene Gebiete unterteilen: radiochemische, onkologische, neurologische und kardiologische Fragestellungen.